Zwangsarbeit im Nationalsozialismus
Über 12 Millionen Menschen leisteten im Verlauf des Zweiten Weltkriegs in Deutschland Zwangsarbeit. Allein im Sommer 1944 arbeiteten neben sechs Millionen zivilen Arbeitskräften auch zwei Millionen Kriegsgefangene und über eine halbe Million KZ-Häftlinge im Deutschen Reich. Auch in den besetzten Gebieten wurden Millionen Männer, Frauen und Kinder zur Arbeit für den Feind gezwungen. Nur die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter hielten landwirtschaftliche Versorgung und Rüstungsproduktion aufrecht. Die Industrie profitierte von der Ausweitung der Produktion, deutsche Beschäftigte stiegen in Vorarbeiter-Stellen auf.
Im Jahr 2000 hat der Bundestag die Bundesstiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft eingerichtet, die Leistungen an ehemalige Zwangsarbeiter bereitstellen soll. In Polen werden diese finanziellen Mittel durch die Stiftung Polnisch-Deutsche Aussöhnung für die Bereitstellung humanitärer Hilfen an NS-Opfer verwendet.
Zwangsarbeit im Landkreis Stade
Die rassenpolitischen "Polen-Erlasse" vom 8. März 1940 von SS-Reichsführer Heinrich Himmler schrieben vor, dass die laut Adolf Hitler "zu niedriger Arbeit geborenen" Polen ein "P" auf ihrer Kleidung tragen mussten - ein Jahr vor der Einführung des "Judensterns". Das Ziel war die Ausgrenzung und Stigmatisierung der "Fremdarbeiter" In einem Merkblatt für die rund 8500 Zwangsarbeiter im Landkreis Stade hieß es:"Wer lässig arbeitet, die Arbeit niederlegt, andere Arbeiter aufhetzt, die Arbeitsstätte eigenmächtig verlässt, erhält Zwangsarbeit im Konzentrationslager. Wer mit einer deutschen Frau geschlechtlich verkehrt oder sich ihnen sonst unsittlich nähert, wird mit dem Tode bestraft."
Verweise und Links
Wikipedia-Artikel zum Thema "NS-Zwangsarbeit"