Treblinka
Nach dem Angriff auf die Sowjetunion im Sommer 1941 erschossen SS-Einsatzgruppen hunderttausende Juden in den besetzten Gebieten. Dies markierte den Übergang zum systematischen Völkermord an den europäischen Juden, so auch in Polen. Unter dem Decknamen »Aktion Reinhardt« wurde die Ermordung der seit 1939 verfolgten und in Ghettos gepferchten polnischen Juden geplant und vorbereitet.
Unter dem Befehl des SS- und Polizeiführers im Distrikt Lublin entstanden drei Vernichtungslager, deren einziger Zweck darin bestand, möglichst viele Menschen zu ermorden: Belzec, Sobibor und ab Juli 1942 Treblinka in der Nähe von Warschau.
In Treblinka wurden zeitweise über 10.000 Menschen am Tag ermordet. Die Opfer wurden mit der Eisenbahn nach Treblinka transportiert, die Züge nacheinander ins Lager geschoben. Das Lagerpersonal bestand aus 25 bis 30 SS-Männern und etwa 120 »Trawniki«, Wachmannschaften meist ukrainischer Herkunft. Sie erschossen Gebrechliche und Kranke direkt nach der Ankunft in einem als Lazarett getarnten Bereich. Alle anderen trieben die »Trawniki« nackt durch einen etwa achtzig Meter langen Weg, den »Schlauch«, zu den Gaskammern. Die Opfer wurden mit Motorabgasen ermordet, an denen sie oft erst nach langem Todeskampf erstickten.
Seit 1964 erinnert eine Gedenkstätte am historischen Ort an die Opfer des Vernichtungslagers Treblinka
Verweise und Links
Museum des Kampfes und des Martyriums in Treblinka im Gedenkstättenportal zu Orten der Erinnerung in EuropaWikipedia-Eintrag zum Vernichtungslager Treblinka