Ein Mensch ist erst vergessen,
wenn sein Name vergessen ist
Leitmotiv
des Stolperstein-Initiators
Gunter Demnig

Izbica

(Woiwodschaft Lublin, Polen)
Das Konzentrationslager "Ghetto Izbica" südöstlich von Lublin war ab 1942 Durchgangslager in die Vernichtungslager Ostpolens - vor allem nach Belzec und Sobibor.

Das Dorf Izbica war ein von jüdischer Kultur geprägter Ort (Schtetl Izbica) und wurde nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland zum Zufluchtsort polnischer und deutscher Juden. Von 1921 bis zum Beginn der deutschen Besatzung 1939 verdoppelte sich die Einwohnerzahl von 3000 auf 6000.

Ab 1942 wurde Izbica zu einem deutschen Konzentrationslager, das für wenige Monate als Durchgangslager (Ghetto Izbica) bei Judendeportationen von Lódz nach Belzec, Sobibór und Treblinka diente. Auch etwa 8.000 deutsche Juden sind zunächst in dieses Ghetto deportiert worden. Hinzu kamen 2.600 tschechische Juden aus Theresienstadt und etwa 2.000 slowakische Juden.

Im Spätherbst 1942 begann die Auflösung des Ghettos und die meisten Juden wurden in die Vernichtungslager gebracht. Kräftigere Männer und Frauen, darunter vermutlich noch 3.000 deutschsprachige Juden, kamen in Arbeitslager oder ins KZ Majdanek. Der Judenfriedhof wurde geschändet, die Deportierten mussten aus den Grabsteinen eigenhändig das Gefängnis des Ortes errichten.

Nach der Ermordung der Juden Izbicas, die fast die gesamte Bevölkerung ausgemacht hatten, war der Ort nach dem Zweiten Weltkrieg entvölkert – die Vorkriegseinwohnerzahlen erreichte Izbica nie mehr.

Verweise und Links

Wikipedia Eintrag zum Ghetto Izbica

Mit freundlicher Unterstützung von